TERRA.VITA - NEWS

Steinreiche Landschaft für Insekten, Lurche und Vögel


Universität Osnabrück plant Leitfaden für nachhaltiges Management von Steinbrüchen

Westfalen und die östlich angrenzenden Regionen Niedersachsens und Hessens gehören zu den wichtigsten Steinabbaugebieten Europas. Durch ein neues von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) fachlich und finanziell gefördertes Projekt der Universität Osnabrück soll ein Konzept für den Erhalt der Artenvielfalt in Steinbrüchen erstellt werden, das sowohl die Abbau- als auch die Nachnutzungsphase einbezieht. „Selten gewordene Insekten, Lurche und Vögel profitieren von diesen besonderen Lebensräumen“, sagte Dr. Reinhard Stock, DBUFachreferent für Naturschutz, bei der Auftaktveranstaltung. „Gleichzeitig steigt durch den weltweiten Bauboom aber die Nachfrage nach Baumaterial wie Zement oder Steine.“ Deshalb sei die Zusammenarbeit mit den Steinbruchbetreibern innerhalb des Vorhabens ausschlaggebend.

Leitfaden wird in enger Abstimmung mit Praxispartnern erarbeitet

Seit Ende der 90er Jahre ist durch wissenschaftliche Arbeiten bekannt, dass Steinbrüche für selten gewordene Pflanzen und Tiere wichtige Rückzugsorte darstellen. Kalksteinbruchgewässer sind etwa für den Libellen- und Amphibienschutz bedeutsam. Im Zuge des weltweiten Artenschwunds setzt das Projekt hier an. Projektleiter Prof. Dr. Thomas Fartmann von der Universität Osnabrück erläuterte das Vorhaben: „Ein wesentliches Ziel ist das Erstellen eines Leitfadens mit Handlungsempfehlungen zum biodiversitätsfördernden nachhaltigen Management von Steinbrüchen.“ Dieser werde in enger Abstimmung mit den Praxispartnern erarbeitet. Außerdem soll ein projektbegleitender Beirat eingerichtet werden. Zu den eingebundenen Partnern zählen die nordrheinwestfälischen Firmen HeidelbergCement (Geseke), Lhoist Germany Rheinkalk (Brilon), der Verband der Bau- und  Rohstoffindustrie (Duisburg) sowie der UNESCO-Geopark TERRA.vita (Osnabrück), in dessen Räumlichkeiten die Veranstaltung zum Projektstart stattfand. Die im Untersuchungsgebiet abgebauten Steine seien, so Fartmann, auch für viele andere Regionen von Bedeutung, daher seien die gewonnenen Erkenntnisse auch auf zahlreiche andere Standorte übertragbar.

www.dbu.de

 

09 April 2019
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