Osnabrück. Runder Geburtstag für TERRA.vita: Im Jahr 2001 wurde der bereits 1965 gegründete Naturpark als europäischer Geopark anerkannt. Damit war er einer der ersten internationalen Geoparks, nachdem im Jahr zuvor vier europäische Regionen in Spanien, Griechenland, Frankreich und Deutschland (Vulkaneifel) das europäische Geoparknetzwerk gegründet hatten. Einer der Höhepunkt der bisherigen Arbeit: 2015 wurde TERRA.vita als UNESCO Geopark ausgezeichnet. Damit steht er wie auch die anderen Geoparks auf einer Stufe mit den bekannten UNESCO Welterbestätten und Biophärenreservaten. Zum 20-jährigen Bestehen wird es verschiedene neue Attraktionen geben.
In den vergangenen Jahren habe TERRA.vita vielseitige und nachhaltige Erlebnisangebote entwickelt, betont Landrätin Anna Kebschull, seit Ende 2019 1. Vorsitzende des Vereins. Zugleich richtet sie den Blick nach vorne: „Der Natur- und Geopark wird sich verstärkt den Themen regionale Produkte, Gewinnung von Partnern und der Bildung für nachhaltige Entwicklung widmen.“
Gerade in diesem Segment liege eine besonders wichtige Funktion des Natur- und Geoparks, der globale Nachhaltigkeitsziele bekannt machen und umsetzen könne. Dazu stehe die regionale Erdgeschichte im Vordergrund, betont Kebschull: „Sie bietet Erklärungen und Hintergründe zur Entstehung von Landschaften, zu Flora und Fauna, zum Klimawandel und zu den Belastungsgrenzen unseres Planeten. Darüber hinaus liefert sie die Grundlage für viele spannende Erzählungen, Sagen und Erlebnisse.“
Was sehen nun die Pläne für das Jubiläumsjahr vor?
Geschäftsführer Hans-Hartmut Escher verweist unter anderem auf die besondere Rolle von TERRA.vita in Zeiten der Pandemie. So hätten sich die Aufrufzahlen für Outdoorangebote über das Internet innerhalb eines Jahres versiebenfacht und Bestellungen von kostenpflichtigem Printmaterial verdreifacht. „Aber auch jenseits der aktuellen Entwicklungen zeigt sich das wachsende Renommee von TERRA.vita für eine Stärkung der nachhaltigen Regionalentwicklung über die Bereitstellung von nationalen Fördergeldern, wie denen aus den niedersächsischen Ministerien für Umwelt- und Wirtschaft, dem Außenministerium in Berlin sowie auf internationaler Ebene durch die EUREGIO“, sagt Escher.
In den vergangenen 20 Jahren wurde der Natur- und Geopark TERRA.vita fünf Mal mit einer sogenannten Grünen Karte rezertifiziert und damit für jeweils vier weitere Jahre anerkannt. Seitdem wurden viele neue Infrastrukturen geschaffen, um Einheimischen und Besuchern ein authentisches Naturerlebnis zu ermöglichen:
Im Jahr 2008 war TERRA.vita nach Veranstaltungsorten wie Peking und Belfast Ausrichter und Gastgeber der 3. Internationalen UNESCO Geoparkkonferenz in Osnabrück mit rund 350 Teilnehmern aus 40 Ländern.
2011 wurde der Park um knapp 10 Prozent erweitert und umfasst nun 1.560 Quadratkilometer in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Im Kreis Steinfurt wurde der nördlich des Teutoburger Waldes gelegene Schafberg mit seinen bergbaulichen Attraktionen neu aufgenommen. Im Landkreis Osnabrück handelte es sich um Flächen im Umfeld der Hasearme um und nördlich der Stadt Bramsche, sowie erstmalig ein Teilbereich des Hahnenmoors, das in der Samtgemeinde Herzlake im Landkreis Emsland liegt.