TERRA.VITA - NEWS

Naturwunder 2018 Heinz Sielmann


"Blumiges Melle" liegt in der Abstimmung vorne

Sie ist ein echter Blickfang in Melle-Westerhausen – und auf dem Weg zu großen Ehren: Die Initiative „Blumiges Melle“ liegt derzeit bei der Naturwunderwahl der Heinz Sielmann Stiftung und EUROPARC Deutschland e.V. auf Platz 1. Noch bis zum  2. September läuft die Abstimmung.

Hat die „Gnadenhof-Blühwiese Blumiges Melle“ – so der volle Projektname – Chancen auf den Titel? Ein Blick auf die Internetseite www.sielmann-stiftung.de/naturwunder zeigt, dass das Projekt sehr gut im Rennen liegt – trotz gleich 17 Konkurrenten. In diesem Jahr geht es bei der Naturwunderwahl um Lebensräume für bedrohte Insekten. Die Gruppe „gUG Umweltschutz und Lebenshilfe“, die im vergangenen Jahr das Projekt gestartet hat, hofft nun, dass auch noch an den letzten Tagen weitere Stimmen für ihr Vorhaben abgegeben werden.

Dass sich das Projekt aber auch ohne einen ersten Platz verdient gemacht hat, steht bereits jetzt fest. Im vergangenen Jahr hatte Kai Behncke den Eigentümer des Grundstücks, Volker Wiesehahn, auf das Umweltprojekt angesprochen – und war sofort auf offene Ohren gestoßen. „Naturschutz liegt mir sehr am Herzen“, betont der Inhaber von Hotel und Restaurant Hubertus an der Westerhausener Straße, das viele Gäste auch unter dem Familiennamen kennen. Unterstützt wird das Projekt zudem vom Natur- und Geopark TERRA.vita. Bei der Umsetzung, die eher karge Wiese in eine blütenreiche Landschaft zu verwandeln, gewann die Umweltschutzgruppe die Grundschule Westerhausen als Partner. Gemeinsam bereiteten sie die rund 600 Quadratmeter große Fläche auf und pflanzten Saatgut für Blühwiesen ein – mit durchschlagendem Erfolg. Schon einige Wochen später war die Fläche kaum wiederzuerkennen. Doch nicht nur optisch gibt die Wiese nun mehr her. Sie bietet tatsächlich auch – was ja das eigentliche Ziel war – ein Refugium für Insekten, berichtet Behncke. Der bisher größte Erfolg: Auf der Wiese haben sich besonders gefährdete Wildbienenarten, wie die Andrena Argentata, eingenistet.

Bei der Pflege der Wiese kann die Initiative einen weiteren Pluspunkt für sich verbuchen: Statt schwerer Maschinen übernehmen Tiere des Gnadenhofs Brödel die Arbeit – was weitaus schonender für die Insektenwelt ist, von denen sich viele im Boden einnisten. Dazu hat Behnke einen weiteren positiven Effekt festgestellt: Offensichtlich bleibt einiges des Saatguts an den Hufen oder dem Fell der Tiere hängen, die damit dafür sorgen, dass auch abseits der Wiese Wildblumen sprießen. Behncke, promovierter Informatiker sowie passionierter Umweltschützer in Personalunion, hofft zudem auf Nachahmer: „Dafür muss man kein Spezialist sein“, betont er. In Melle gibt es tatsächlich schon erste weitere Projekte. Dazu hat die Stadt zugestimmt, zusätzliche Flächen aufzuwerten und miteinander zu vernetzten. Ein Sieg in der Naturwunderwahl würde hier vermutlich einen weiteren Schub verleihen. Die diesjährige Naturwunderwahl ist bereits der neunte Durchgang. Initiatoren sind die Heinz Sielmann Stiftung und EUROPARC Deutschland e.V. Mit dem Wettbewerb möchten die beteiligten Organisationen auf die Gefährdung der Biologischen Vielfalt und die Bedeutung von Schutzgebieten für den Erhalt der Natur aufmerksam machen. In diesem Jahr steht die Abstimmung unter dem Motto „Letzte Refugien für bedrohte Insekten“.

Weitere Informationen über die Blühwiese sind erhältlich unter www.Blumiges-Melle.de.

29 August 2018
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