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Bodenschutzkalkung in Georgsmarienhütter Waldgebieten


Wanderer und Naturfreunde aufgepasst!
 
Regenerationsmaßnahme für den Waldboden: Ab voraussichtlich Mittwoch, 23. September 2020, findet auf Waldflächen im Bereich des Dören-, Musen-  sowie des Limbergs eine Bodenschutzkalkung statt.

Je nach Wetterlage, wird die Maßnahme zur Reduzierung des Säuregehalts im Boden rund zwei Wochen andauern. Für Waldbesucher gilt: In dieser Zeit kann der Zutritt zu den Waldgebieten eingeschränkt sein.

Betroffen von der Maßnahme ist, neben einem Bereich vom Lim- bis zum Musenberg, vor allem der Nordhang des Dörenbergs – insgesamt ein Gebiet von rund 650 Hektar. Ausgebracht wird der kohlensaure Magnesiumkalk mit zwei Hubschraubern. Dafür werden über das Gebiet verteilt rund 16 Start- und Landeplätze eingerichtet. Dort wird der Kalk zum Teil auch gelagert. Das Material selbst ist für Menschen und Tiere unbedenklich, dennoch werden die betroffenen Waldflächen für den Zeitraum der Kalkung für Besucherinnen und Besucher de facto gesperrt: „Durch die ständigen Flugbewegungen können Gefahren für die Waldbesucher nicht ausgeschlossen werden und nicht zuletzt auch wegen möglicher Verschmutzungen von beispielsweise Kleidung, sollten die betroffenen Gebiete nicht für einen Spaziergang genutzt werden“, so der zuständige Bezirksförster des Forstamtes Weser-Ems, Friedrich Gleissner. Zudem sollten unmittelbare Anwohner kurzzeitig Fenster und Türen schließen und Vieh nicht im Freien gelassen werden.

Insgesamt werden verteilt auf die zwei Wochen rund 2000 Tonnen des Magnesiumcarbonats ausgebracht. „Wir werden mit den zwei Hubschraubern je nach Wetterlage parallel in der Zeit von 8 bis 20 Uhr arbeiten, wobei der Kalk mit einem an Tragseil hängenden Behälter auf die Waldflächen verteilt wird“, erläutert Burkhard Eusterwinter von der ausführenden Transport- und Logistikfirma den Ablauf der Maßnahme. Pro Flug werden in einem Umkreis von einem Kilometer vom Start- und Landeplatz gut eine Tonne des Kalks abgelassen. Dabei könne es zu einer größeren Staubwolke kommen, die aber ebenfalls völlig ungefährlich sei. Über den Regen gelangt der Kalk dann nach und nach in den Boden. Mit einer Bodenschutzkalkung soll der Versauerung der Waldböden entgegengewirkt und die Regenerationsfähigkeit gestärkt werden. Eine wichtige Maßnahme zum Erhalt des Ökosystems Wald, denn auch heute sind noch die Spätfolgen der Industrialisierung sowie die Säure-Einträge durch beispielsweise Autoabgase im Säuregehalt des Waldbodens messbar. Zum Teil weist der Oberboden in dem nun ausgewiesenen Gebiet einen pH-Wert von 3 auf.

Und es gibt noch einen positiven Effekt: Durch die Kompensation des pH-Wertes verbessert sich auch die Trinkwasserqualität. „In einigen Bereichen des Ausbringungsgebietes liegen die pH-Werte des Wassers, wie es zum Beispiel aus Hausbrunnen kommt, bei 5,5. Die Bodenschutzkalkung hilft hier, dass die Ressource Wasser geschützt wird“, so Gleissner. Ein Aspekt, den auch Bürgermeisterin Dagmar Bahlo unterstreicht: „Ein gesunder Waldboden ist nicht nur für den Erhalt des gesamten Ökosystems Wald enorm wichtig, sondern indirekt auch für die Bevölkerung im Allgemeinen. Deshalb unterstützt die Stadt Georgsmarienhütte auch diese Maßnahme.“ Die Stadt beteiligt sich in einer Kooperation anteilig an den entstehenden Kosten. Die Maßnahme wird zudem durch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen gefördert.

18 September 2020
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